Also wer auch im Jahr 2025 noch keine Angst vor der Zukunft bekommen hat, der darf sich südlich von Frankfurt jetzt noch ein bisschen zukünftiger fühlen. Nicht nur, weil im wirtschaftsstarken Speckgürtelstädtchen Langen die Radwege in Bahnhofsnähe auf holländischem Niveau gepflegt sind, sondern auch, weil sich Mobilität hier derzeit so abspielt, wie sie in ein paar Jahren aller Voraussicht nach etwas durchaus Gewöhnliches sein wird. Am Westausgang der Gleisunterführung vibriert das Handy: „Dein Fahrer ist bald da, du wirst gegen 14:15 abgeholt.“ Alle, die schon mal in ein Uber, Bolt oder ein vergleichbares Wägelchen gestiegen sind, kennen diese Botschaften. Nur, dass der Fahrer in Langen heute eine Maschine sein wird.
Tatsächlich kommt gegen viertel drei ein Elektro-SUV um die Ecke gesurrt, Kira steht drauf. Die Türen täten sich jetzt auch per App öffnen lassen, aber man muss es ja nicht übertreiben mit der Zukunft und kann auch einfach dran ziehen. Die Fahrt ins benachbarte Egelsbach ist mit einer Viertelstunde angesetzt, sagt die App. Der Wagen startet, er blinkt, er lenkt, er beschleunigt, er bremst – er tut das, was er tun würde, wenn da ein Mensch am Steuer säße.
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