Der Inhalt in den drei Tassen hat inzwischen Trinktemperatur. Versuch eins, der mit dem lässigen Etikett von den Philippinen: Etwas muffig vom Geruch her. „Muffig wird er oft beschrieben“, erwidert von Loeben. Geschmacklich – schlürf – recht wenig Aroma, so für den ersten Moment. Die Probe aus Uganda – schlürf – überzeugt hingegen dadurch, dass sie nicht nur nach Kaffee riecht (Zitat Sophie von Loeben: „Ist ja auch Kaffee!“), sondern auch wie Kaffee schmeckt, so im weitesten Sinne. Die zweite Uganda-Probe – nochmal schlürf – ist etwas weniger intensiv, hat dafür mehr Säure. Lob von der Kennerin: Gut erkannt! Damit habe die Variante ein hohes Potenzial, irgendwann mal in den Kaffeehäusern großstädtischer Szene-Viertel zu landen.
So, wie man es von Arabica und Robusta kennt, zeigt sich auch bei Liberica: Anbauregion und -umstände, Röstung und natürlich die Sorte machen den Geschmack. Der schlechte Ruf, der Liberica hinsichtlich seiner Qualität vorauseilt, ist also so, als würde man anhand einer günstigen Industrie-Röstung aus der TV-Werbung auf sämtliche verfügbaren Arabica-Kaffees schließen. Nur braucht es eben bei Liberica noch etwas Forschung, wie die Art am besten zur lieben Gewohnheit werden kann. Von Loeben nennt das ein Detektivspiel: „Wir versuchen uns in unserer Forschung an der ganzen Wertschöpfungskette entlangzuhangeln, sprechen ganz viel mit den Farmern, haben Haushaltsbefragungen durchgeführt. Wir haben GPS-Punkte gesammelt, aber wir sind eben auch mit Röstereien im Austausch.“
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