Für die Rückgewinnung gibt es verschiedene Möglichkeiten, erklärt Obst, thermische, chemische, mechanische. Gängig ist es, die außer Dienst gestellten Paneele zu schreddern und anschließend die einzelnen Rohstoffe im Granulat zu trennen. Nur funktioniert das eben nicht zu hundert Prozent genau, hier seien Kompromisse zulasten der Reinheit notwendig. Solar Materials aus Magdeburg dreht den Spieß einfach um: Man spare sich die Sorgen beim Sortieren, indem man sich eben am Anfang direkt Mühe gebe, um es mal mit Fridolin Frankes Worten zu sagen. Ein Ansatz, dem der Chemiker Andreas Obst viel abgewinnen kann: „Er zielt ja vor allen Dingen darauf ab, zum einen, sehr hochwertiges Glas zurückzugewinnen, ohne starke Verunreinigung durch Metall und Silizium. Und zum anderen, was die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens eben sehr stark nach vorn bringt, die Rückgewinnung von Silber.“
Im Jahr 2023 gehe fast ein Fünftel der Weltsilberproduktion auf die Solarindustrie zurück, erklärt Obst, „und es gibt aktuell weltweit noch keinen Recyclingprozess im industriellen Maßstab, der das Silber zurückgewinnt.“ Gleichzeitig gehe der Silberpreis stark nach oben und es ist nicht abzusehen, dass die Branche ihren Verbrauch zurückfährt, schon alleine, weil es in Sachen Haltbarkeit und elektrischer Leitfähigkeit in den Paneelen eine bessere Figur als Kupfer macht. |