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#158
vom 13. September 2024

Erntesaison 2024: Never change a running System? 

von Inka Zimmermann
Liebe Lesende, 

seit dieser Woche hat schlagartig der Herbst Einzug gehalten. Ich habe bereits den ersten Kürbis gekauft und freue mich über die herbstliche Stimmung 🍂. Warme Tees, Ofengerichte und Erntedank stehen an. Wobei von Dankbarkeit über die Ernte war bei den Landesbauernverbänden in Mitteldeutschland in diesem Jahre nicht so viel zu spüren. Die Verbände veröffentlichten in den vergangenen Tagen und Wochen ihre Erntebilanzen – Fazit: Leicht unterdurchschnittliche Erträge, aber eigentlich alles im Rahmen. Definitiv kein Klimawandel-Schock. Lediglich das Getreide erreicht nicht die erhoffte Qualität. Aus Sicht des sächsischen Landesbauernverbandes liegt das auch an der neuen Düngemittelverordnung, nach Ansicht des sächsischen Landwirtschaftsministers ist mitunter der Klimawandel schuld.
 
Woran hat es also nun gelegen? Und merken die Landwirte überhaupt, dass grade Klimawandel ist? Dazu gleich mehr. 

ZAHL DER WOCHE

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… Klimaprozesse gegen die weltweit größten Öl- Gas- und Kohleproduzenten werden aktuell geführt oder liegen bei den Gerichten vor. Damit hat sich die Zahl der Klimaprozesse gegen fossile Brennstoffunternehmen seit dem Paris-Abkommen 2015 fast verdreifacht. In zwei von fünf Fällen geht es in den Prozessen um Entschädigungsforderungen für Klimaschäden im Zusammenhang mit der Gewinnung und Nutzung fossiler Brennstoffe. Eine größere Rolle spielen aktuell auch Klagen wegen irreführender Werbung gegen Öl- und Gaskonzerne, die mit Umweltschutzversprechen werben. Die Zahlen veröffentlichen die NGOs Oil Change International und Zero Carbon Analytics.

Eine durchschnittliche Ernte – wo liegt also das Problem? 

Noch ist die Ernte nicht komplett ausgewertet – Kartoffeln beispielsweise werden in diesen Tagen erst vom Feld geholt. Insgesamt zeichnet sich ab, dass die Erntesaison in Mitteldeutschland leicht unter dem Schnitt der vergangenen Jahre liegt – aber eben nur leicht. Das bezieht sich wohlgemerkt lediglich auf den Ackerbau, für die Obstbauern war es ein katastrophales Jahr – und über die schwierige Situation der Winzerinnen und Winzer hat mein Kollege Florian Zinner vergangene Woche berichtet. 
Die Grafik zeigt: Im Wesentlichen war die Ernte 2024 in Mitteldeutschland so wie immer. Der in der Grafik erwähnte "CCM" steht für Corn-Cob-Mix, eine Mischung aus Spindel und Körnern der Maispflanze. CCM wird hauptsächlich in der Schweinemast verwendet. Für einige andere Sorten liegen noch keine Daten vor. Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen stehen, was die Getreideernte angeht, im bundesweiten Vergleich gut da. Deutschlandweit fiel die Getreideernte mit 39,3 Millionen Tonnen in diesem Jahr stark unterdurchschnittlich aus und lag zum ersten Mal seit zehn Jahren unter der 40-Millionen-Tonnen-Marke. 
Dennoch sind viele Landwirtinnen und Landwirte nicht zufrieden, denn gerade beim Hauptertragsgut Weizen zeichnet sich ab, dass die Qualität in diesem Jahr nicht so gut ist. Der Weizen enthält zu wenig Protein – auch als Gluten bekannt. Damit ist das Getreide nicht mehr für die Mehlerzeugung zum Brotbacken geeignet und muss als Futtermittel verkauft werden. "Das führt dazu, dass man nicht unbedingt immer die Preise erzielen kann, die man eigentlich möchte", erklärt Mattias Ulrich, Vorstand der Agrargenossenschaft Bad Dürrenberg. 

Was genau für den niedrigen Proteingehalt verantwortlich ist, kann man kontrovers diskutieren. Der sächsische Landesbauernverband sieht hauptsächlich die Düngemittelverordnung, genauer die in der Verordnung festgelegten Grenzwerte für Stickstoffdünger, als Problem. Die Agrarwissenschaftlerin Urte Grauwinkel erklärt: "Der Proteingehalt hängt tatsächlich unter anderem von der Stickstoffdüngung ab. Man kann nach der Blüte, in der Kornfüllungsphase, noch eine Stickstoffgabe ausbringen – so kann man den Proteingehalt erhöhen." Je mehr Protein (oder Gluten) der Weizen enthalte, desto besser sei die Backfähigkeit. In diesem Jahr sei Ihrer Meinung nach dennoch nicht nur die Düngung schuld am geringen Proteingehalt. "Dieses Jahr war es so, dass nachdem das Getreide geblüht hat, einfach kein Regen mehr kam. In so einem Moment ergibt es keinen Sinn, mit Stickstoff zu düngen, weil dieser mineralische Dünger natürlich auch vom Wasser abhängig ist." 

Nun im Nachhinein nachzuvollziehen, wann genau nach der Getreideblüte wo in Mittedeutschland Regen fiel oder nicht, ist kaum zu schaffen – das Thema bleibt also kontrovers. Aus Sicht der Agrarwissenschaftlerin führt aber grundsätzlich ohnehin kein Weg an einer Beschränkung der Stickstoffdüngung vorbei. "Wir haben ein Problem mit zu hohen Nitratwerten im Grundwasser und das hängt natürlich auch mit den Stickstoffdüngern aus der Landwirtschaft zusammen." 

Das Wetter 2024: Selten zu trocken, aber mehr Extreme 

Stichwort zu wenig Wasser: Wie war denn nun das Jahr 2024 aus Agrarperspektive? "Wir hatten gerade dieses Jahr mit sehr vielen Wettereignissen zu kämpfen", sagt Landwirt Matthias Ulrich. Regen sei in diesem Jahr aber nicht das Problem gewesen, gerade im ersten Halbjahr sei der Regen immer wieder zuverlässig gefallen: "Da sind die Bestände nicht unbedingt in Stresssituationen geraten." Dafür habe man in dieser Zeit Probleme mit dem plötzlich hereinbrechenden Frost gehabt. "Bei uns im Betrieb auch mit Hagel, das hat dazu geführt, dass die Bestände etwas gelitten haben."  Generell zeichne sich aus Ulrichs Perspektive in den vergangenen Jahren ab, dass Extremwetterereignisse zunehmen. "Das bedeutet starke Niederschläge, Hagel – aber auch lange Trockenphasen." Für Ulrich ist klar, dass die Abstände zwischen den extremen Wetterlagen seit Beginn seiner Arbeit auf dem knapp 5.000 Hektar großen Agrargelände in Bad Dürrenberg (Sachsen-Anhalt) abnehmen. "2003 und 2012/13 hatten wir Hochwasser, 2018/19 war eine Dürreperiode." 
Die Anrufe kommen im Minutentakt: Matthias Ulrich, Vorstand der Agrargenossenschaft Bad Dürenberg während der Erntesaision. 
Auch Urte Grauwinkel hat diese Veränderungen beobachtet: "So extrem wie jetzt gerade habe ich das noch nie erlebt", sagt die Agrarwissenschaftlerin. "Diese extrem starken Regenfälle, diese langen Hitzeereignisse. Klar gab es auch früher im Sommer mal zwei Wochen Sonne, aber wie wir es jetzt hatten, vier Wochen nur Sonne und Hitze, das ist schon unkonventionell." Die Extreme seien stärker geworden, weil sich das globale Klima verändere. Man merke, dass sich die globalen Klimaveränderungen auch hier in Mitteldeutschland mittlerweile auswirken. 

Aktuell geht's ja noch

Da stellt sich natürlich die Frage, was man jetzt unternimmt, um auf die Wetterextreme zu regieren. In den Modellen zum Klimawandel zeichnet sich ab, dass das, was wir aktuell in Deutschland erleben, erst der Anfang einer starken globalen Veränderung ist. Agrarwissenschaftlerin Grauwinkel empfiehlt: Umbau der Landwirtschaft, neue, besser an Trockenheit angepasste Sorten wie Hirse oder Buchweizen aussäen, eine Umstellung unserer Ernährung hin zu mehr Gemüse und weniger Fleisch: "dass wir den Gemüseanbau wieder nach Deutschland bringen, statt 75 Prozent zu importieren."
 
Ein zentraler Punkt für Ute Grauwinkel ist aber auch: Neben den Erträgen sollten auch die Qualitäten wieder mehr eine Rolle spielen. "Was wir aktuell auf den Feldern sehen, sind natürlich Hochleistungssorten, wir bekommen mittlerweile 80 Dezitonnen Getreide pro Hektar, teilweise sogar noch mehr." Aus Ihrer Sicht müsse man sich wieder auf ein geringeres Ertragsniveau einpendeln und stärker auf Qualität setzen. "Also eben nicht nur die Höchstertragssorten, die unseren Klimabedingungen auf Dauer nicht gerecht werden." 

Matthias Ulrich sagt, auch er bekomme Angst, wenn es vier Wochen nicht regne, aber deshalb alles über den Haufen werfen? Das würde er nicht. Die Abnehmer in der Region und der Handel seien ja ebenfalls auf die aktuellen Produktionsweisen eingestellt. "Ich denke schon, dass aus unserer aller Ernährungsweise der Weizen nicht wegzudenken ist", betont er. Noch dazu sei Mitteldeutschland eine der wenigen Regionen auf der Welt, die aufgrund der Böden überhaupt Qualitätsweizen (der, aus dem das Brot gemacht wird) anbauen könne. 

Zusammenfassend könnte man sagen: Die Forschung sagt, alles muss sich verändern – die Praxis sagt: Noch geht's ja. Dazu stellt sich natürlich die Frage, wo die Veränderung der Landwirtschaft anfangen soll. Sind es die Landwirte selbst, die Abnehmer, die Politik – oder am Ende sogar wir, die Verbraucher? 

Warum kann mehr Diversität eine Lösung sein? 

Eine Lösung, auf die sich Ulrich und Grauwinkel vielleicht einigen können: Mehr Diversität im Anbau macht die Landwirtschaft grundsätzlich weniger anfällig für Wetterextreme. Urte Grauwinkel erklärt, warum das funktioniert: "Es gibt eigentlich nie das richtige Wetter für Landwirte: Entweder hat man ein gutes Getreidejahr oder man hat ein gutes Kartoffeljahr. Oder man hat ein gutes Weinjahr."
 
Agrargenossenschafts-Vorstand Matthias Ulrich erklärt: "Das ist auch ein Stück weit unsere Betriebsphilosophie, wir möchten gerne breit aufgestellt sein, sodass eigentlich immer irgendetwas gut wächst und falls manches dann wahrscheinlich ein Stück weit schlechter ausfällt, können wir das ausgleichen und haben quasi einen guten Durchschnitt." Für Landwirtinnen und Landwirte ist das auch eine wirtschaftliche Frage, weil Ernte-Ausfälle direkt einen schweren finanziellen Schaden bedeuten. Ein bisschen kann man sich das vorstellen wie bei einem Poker-Spiel: Am Anfang der Saison werden Sorten gepflanzt, die mit bestimmten Wetterlagen gut klarkommen und ein paar Monate später sieht man dann, ob es geklappt hat. "Wir können eigentlich nie sagen, was in zwei, drei Monaten ist", sagt Matthias Ulrich. Obwohl man natürlich Erfahrungen mit dem eigenen Standort habe. 
 
Um sich an die zunehmende Trockenheit anzupassen, achtet Ulrich nun darauf, Weizensorten anzubauen, die etwas mehr Trockenheit und Kälte tolerieren können. Aber: Er bleibt eben doch noch beim Weizen – womit er im Schnitt liegt, denn aktuell verdienen die Landwirte in Mitteldeutschland das meiste Geld mit Weizen.
 
Urte Grauwinkel wünscht sich neben Weizen noch mehr Kulturen auf dem Acker: "Weizen ist sehr anspruchsvoll. Er braucht mehr Feuchtigkeit, braucht Wärme, er verträgt Kälte nicht so richtig. Ich würde mir wünschen, dass nicht alles nur auf Weizen basiert." Ein Ziel der Agrarwissenschaftlerin wäre, dass die Bäcker, Küchen und der Handel bereit sind, Neues auszuprobieren. Entsprechend könnten die Landwirte darauf reagieren und sagen: Wir bauen mehr Soja an oder mehr Linsen. "Auch Hirse und Buchweizen sind klimaangepasste Pflanzen, aber wir brauchen dann natürlich auch Verbraucherinnen und Verbraucher, die sagen: Ja, das schmeckt mir." Aus ihrer Sicht müsse der Impuls für eine klimawandelfreundliche Landwirtschaft auch von den Konsumentinnen und Konsumente ausgehen. 
Kartoffelernte in Bad Dürrenberg. Die Erträge sind in diesem Jahr gut. Die kleinen Kartoffeln auf dem Feld sind zu klein für den Verkauf und werden per Hand aufgesammelt. 

Termine

Samstag, 14. September – Dresden  
In der Bremer Straße 18 in Dresden findet morgen das Spätsommerfest des Umweltzentrums statt. Von 10 bis 14 Uhr gibt es unter anderem eine kostenlose Pflanzenausgabe. 
Montag, 16. September – Freitag, 20. September – bundesweit
Kommende Woche findet zum dritten Mal die Woche der Klimaanpassung bundesweit statt. Welche Veranstaltung bei Ihnen zu Hause dazugehören, können Sie hier online erfahren. 
Freitag, 20. September – Sonntag, 22. September  – Halle 
Halle ist Gastgeber für das Bundestreffen der Klimaschutz-Initiative LocalZero. Die Initiative möchte dem Klimawandel auf lokaler Ebene etwas entgegensetzen, auch Privatpersonen können an dem Treffen teilnehmen. Mehr Informationen hier. 
Donnerstag, 26. September – Sonntag, 29. September  – Markneukirchen 
Im Elstergebirge im Vogtland findet am letzten Septemberwochenende das Wilde-Sense-Camp Schönlind der BUND Jugend in Sachsen statt. Das Angebot richtet sich an Erwachsene und ist kostenlos. Alles Weitere hier. 

Klima und Menschheit

Bundesrepublik auf mehr Klimaschutz verklagt 
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und der Solarenergie-Förderverein Deutschland (SFV) haben gestern gemeinsam Klage vor dem Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe eingereicht. "Die Bundesregierung schafft es nicht, den Herausforderungen der Klimakrise und ihren verfassungsrechtlichen Pflichten gerecht zu werden", erklären beide Verbände übereinstimmend. Die neue Klage soll die Regierung nun zu größeren Anstrengungen beim Klimaschutz verpflichten. Die Verfassungsbeschwerde wird von Rechtsanwältin Dr. Franziska Heß und Prof. Dr. Dr. Felix Ekardt juristisch vertreten. Die beiden erklären: „Das Verfassungsrecht verlangt ein wesentlich höheres Ambitionsniveau beim Klimaschutz. Schon heute ist das Klima-Budget Deutschlands erschöpft. Stattdessen hat die Bundesregierung mit der Reform des Klimaschutzgesetzes 2024 durch die Aufgabe der Sektorziele und die Abschwächung des Überprüfungsmechanismus bei der Treibhausgasreduktion den Klimaschutz noch weiter erschwert. Auch Deutschlands konkrete Klimamaßnahmen reichen bei weitem nicht.” Dadurch verstoße die deutsche Gesetzgebung gegen die Freiheitsrechte, das Recht auf Leben und Gesundheit und das Staatsziel Umweltschutz (Art. 2 Abs. 1, 2 Abs. 2, 20a GG). 
Großflächige Waldrodung verhindert Wolkenbildung 
Leipziger Forscher haben ermittelt, dass die großflächige Abholzung von Wäldern stärker erwärmend auf das Klima wirkt als bisher angenommen. Die kühlende Wirkung der Wolkenbedeckung wird in der Folge um fast die Hälfte reduziert. "Wir haben herausgefunden, dass als Folge von Entwaldung global die tiefliegenden Wolken abnehmen, und in den Tropen auch hochliegende Wolken", erklärt Hao Luo vom Institut für Meteorologie der Universität Leipzig. Die Forschenden analysierten Entwaldungssimulationen mit Klimamodellen. Auf dieser Grundlage lieferten sie Erkenntnisse über eine lokale Abnahme der globalen tiefliegenden Wolken und der tropischen hochliegenden Wolken als Folge der Abholzung von Wäldern im großen Stil.

Die Hintergründe gibt's bei MDR Wissen. 
Methan: Chinas Kohleproduktion bedroht die Klimaziele des Landes
Mit seinen Plänen für einen weiteren Ausbau der Kohleproduktion gefährdet China einer Studie zufolge seine eigenen Klimaziele. Hintergrund ist, dass bei der Förderung von Kohle große Mengen an Methan freigesetzt werden, wie Experten der US-Organisation Global Energy Monitor (GEM) mitteilten. China förderte im vergangenen Jahr 4,7 Milliarden Tonnen Kohle - die Hälfte der weltweiten Produktion. Der Studie zufolge sind weitere massive Kapazitätssteigerungen geplant. Durch die Eröffnung neuer und die Erweiterung bestehender Minen könnte die Produktion um 1,2 Milliarden Tonnen steigen – jährlich. "Sollte diese massive Expansion ohne robuste Maßnahmen zur Abschwächung des Klimawandels realisiert werden, werden die Methanemissionen erheblich ansteigen", warnte GEM. Die Berechnung der Methanemissionen ist kompliziert. Die Internationale Energieagentur schätzte den Ausstoß auf Basis von Satellitenauswertungen von Chinas Kohlebergwerken im Jahr 2023 auf rund 20 Millionen Tonnen. Den GEM-Experten zufolge könnte die tatsächliche Zahl deutlich höher liegen. Sie setzen die Emissionen auf Basis der Daten zur Kohlebergwerksaktivität bei bis zu 35 Millionen Tonnen an – plus weitere zehn Millionen Tonnen durch die Ausweitung der Produktion.

Hintergründe gibt es hier im Journal Advancing Earth and Space Sciences. 
1,4 Billionen für den Umbau der Industrie in Deutschland 
Für die Sicherung und den Umbau der Industrie in Deutschland hin zur Klimaneutralität sind einer Studie zufolge 1,4 Billionen Euro bis zum Jahr 2030 nötig. Den Großteil der Summe müssten Unternehmen und Haushalte tragen, heißt es in der Studie im Auftrag des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI). Demnach sei aktuell ein Fünftel der industriellen Wertschöpfung hierzulande bedroht – Grund sei "die Summe struktureller Probleme". In der Studie, erstellt vom arbeitgebernahen Institut der deutschen Wirtschaft (IW), werden als "Voraussetzung für die Sicherung der industriellen Basis" vor allem günstigere Energiepreise, schnelle Planungs- und Genehmigungsverfahren sowie eine modernisierte und ausgebaute Infrastruktur gefordert. Die benötigten 1,4 Billionen Euro müssten zu zwei Drittel die Unternehmen und Haushalte tragen, zu einem Drittel der Staat. Große Chancen für die deutsche Industrie sieht die Studie vor allem in grünen und digitalen Technologien – bis 2030 entstehe hier ein Weltmarkt von jährlich mehr als 15 Billionen Euro. 

ARD, ZDF und DRADIO

Autobahngegner und die Gewalt in der Altmark 

Unsere Kolleginnen und Kollegen von Deutschlandfunk Kultur schildern mit dieser sehr hörenswerten Reportage den Konflikt um das größte Autobahn-Neubauprojekt Deutschlands. 

Neue Hoffnung für das Recyceln von Windradflügeln 

Durchaus stichhaltig ist das Argument, dass Windradflügel schlecht wiederverwertet werden können. Und mit dem Ausbau der Erneuerbaren viel Müll droht. Mein Kollege Florian Zinner erklärt, warum das so ist – und welche neue Idee es hier gibt.

Klimaschutz und Kulturbetrieb  

Das "E-Tool Kultur" ging 2023 in Dresden und Leipzig an den Start und soll ermitteln, wie viele CO2-Emissionen jeweils mit einer Kultur-Veranstaltung verbunden sind und wie sich diese möglicherweise reduzieren lassen. Nun soll das Tool bundesweit eingesetzt werden. 

👋 Zum Schluss

Mehr Hirse und Buchweizen also. Aus meiner persönlichen Erfahrung kann ich diesen Rat unterstützen. Seit zehn Jahren kann ich aufgrund einer Autoimmunerkrankung ohnehin kein Krümelchen Gluten mehr zu mir nehmen, die beiden sogenannten "Pseudogetreide" sind deshalb ein fester Bestandteil meines Lebens. Falls Sie das Backen mit diesen Sorten einmal probieren wollen, lege ich Ihnen dieses Ein-Zutaten-Brot aus Buchweizen wärmstens ans Herz. Das Brot geht alleine aufgrund von natürlichen Fermentationsprozessen auf, ganz ohne Hefe. Ich backe das jede Woche und biete es Freunden und Gästen stets begeistert an. Das Urteil lautet dann meist diplomatisch "Oh, das schmeckt sehr gesund". 

Ich wünsche Ihnen ein schönes und sehr gesundes Wochenende! 🍞
Inka Zimmermann 

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