Darstellungsprobleme? Im Browser ist's netter.
#155
vom 23. August 2024

Klimakiller: Wie Kriege die 
Klimakrise befeuern

von Kristin Kielon
Ein herzliches Hallo in die Runde,

auch für mich ist der Urlaub vorbei und es geht auch direkt wieder voll los, denn ganz klar: Statt Müßiggang und Sand an den Füßen gibt es in Sachsen und Thüringen gerade die heiße Phase des Wahlkampfs. Nächsten Sonntag ist es schon soweit, ein neuer Landtag muss gewählt werden. Und auch bei dieser Wahl gilt: Wie es in Sachen Klima weitergeht, entscheiden Sie mit diesem Kreuz mit. Wer sich noch unschlüssig ist, kann hier den Wahl-O-Mat anwerfen oder sich beim MDR-Kandidatencheck über die Kandidaten und Kandidatinnen informieren.

Großes Thema im Wahlkampf und darüber hinaus sind die Kriege in der Ukraine und Gaza. Und das, obwohl die Landespolitik hier natürlich reichlich wenig Einfluss hat. Aber das ist ja im Wahlkampf auch bei anderen Themen so - das war ja auch vor Kurzem erst Thema hier im Klima-Update. Hier können Sie das nochmal nachlesen, wenn Sie mögen. Aber zurück zu den Kriegen: Zuletzt gab es da ja einige besorgniserregende Entwicklungen: Die Ukraine ist in die russische Region Kursk vorgedrungen, Russland beantwortet das mit weiteren Angriffen und im Nahen Osten rechnet man jederzeit mit einem Vergeltungsschlag des Iran gegen Israel.

Die Kriege sind Krisen, die noch zu denen hinzukommen, die ohnehin schon nicht gelöst waren. Im Fall der Klimakrise verschlimmern sie die Situation sogar noch weiter. Wie groß ist dieser Einfluss? Einer Antwort auf diese Frage versuchen wir uns heute anzunähern.

Aber hier kommt zunächst die ...

ZAHL DER WOCHE

653

… Jahre lang war die Wassertemperatur im südwestlichen Pazifik nahe den Fidschi-Inseln nicht so hoch wie heutzutage. Das verraten Forschenden die Korallen im Ozean, teilte die Universität Mainz mit. Mit einem internationalen Team haben die Forschenden Korallen-Daten ausgewertet, anhand derer sich Aussagen über die Meerestemperatur auf dem Fidschi-Archipel treffen lassen. Demnach war das Jahr 2022 das wärmste in der Region seit 1370. Das sei vor allem deshalb problematisch, so die Forschenden, da der südwestliche Pazifik eine zentrale Rolle für die Regulation globaler Klimamuster spiele – etwa auch für das Wetterphänomen El Niño. Die Korallen mit ihrem langen Lebensalter dienten den Forschenden als Temperatur-Sensoren, denn Korallen haben in ihrem Skelett die Klima- und Umweltveränderungen gespeichert, die das Korallenriff über Jahrhunderte geprägt haben. Das Team untersuchte einen über zwei Meter langen Kern aus der Riesenkoralle "Diploastrea heliopora".

Emissionen wie Industriestaaten: Kriege befeuern die Klimakrise

Die Klimakrise ist die "Mutter aller Krisen", sagte der kolumbianische Präsident Gustavo Francisco Petro Urrego im vergangenen Jahr vor der UN-Generalversammlung. Und deshalb müssen die Kriege auf der Welt beendet werden, um sich diesem größten Problem der Menschheit zu widmen. Urrego zielte dabei konkret auf die Kriege in der Ukraine und dem Nahen Osten – nicht etwa, weil das die einzigen bewaffneten Konflikte auf der Welt wären, sondern weil deren Ende Vorbild sein könnte für eine politische Praxis des Friedens. Das ist sicher ein erstrebenswerter Wunsch, aber die Realität sieht aktuell anders aus: In der Ukraine ist keine Besserung in Sicht, im Nahen Osten befürchten viele sogar, dass der Krieg sich ausweiten könnte. Und die Kriege heizen dabei auch noch den Klimawandel – besagte "Mutter aller Krisen" – weiter an.

Global betrachtet, gehört das Militär zu den größten institutionellen Treibhausgasemittenten: Ein Bericht von "Scientists for Global Responsibility" und der Organisation "The Conflict and Environment Observatory" schätzt, dass das Militär im Jahr 2022 für etwa 5,5 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich ist. Wären alle Streitkräfte der Welt ein Land, dann läge das auf dem vierten Platz der größten Emittenten - noch vor Russland.
Da die Länder ihre militärischen Emissionen laut UN-Klimarahmenkonvention nur auf freiwilliger Basis melden und das Militär in den Abkommen von Kyoto und Paris ausgenommen ist, fehlen oft Daten oder sie sind unvollständig. Deshalb gibt es eine "militärische Emissionslücke" oder "military emissions gap". Die britische NGO CEOBS stellt alle verfügbaren Daten auf der Website militaryemissions. org für die Öffentlichkeit zur Verfügung.

Wie wirkt sich ein Krieg auf das Klima aus?

Dass akutes Kriegsgeschehen einen direkten Einfluss auf die Treibhausgasemissionen hat, ist offensichtlich: An der Front werden allein schon Milliarden Liter Treibstoff verbrannt und zahllose Brände verursacht. Aber wie groß ist der Effekt? Mit den Klimafolgen des Krieges in der Ukraine hat sich unter anderem der Report "Climate Damage Caused By Russia’s War in Ukraine" der Forschungsgruppe "Initiative On Greenhouse Gas Accounting Of War" unter der Leitung von Klimaforscher Lennard de Klerk beschäftigt. Es ist bereits der vierte Report der Gruppe zu den Emissionen des Ukraine-Kriegs. Die Forschung wird von der deutschen und der schwedischen Regierung sowie einigen internationalen Klimaschutz-Institutionen gefördert, erhebt aber nicht den Anspruch einer wissenschaftlichen Publikation im klassischen Sinne – es gibt also keinen peer-review, also keine Bewertung durch unabhängige Gutachter desselben Fachgebiets.

Der Untersuchung zufolge lagen die Treibhausgasemissionen der ersten zwei Kriegsjahre bei 175 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente. Das entspreche etwa den Emissionen eines industrialisierten Landes wie den Niederlanden pro Jahr oder aber 90 Millionen neuen Verbrenner-Pkw auf den Straßen, bilanzieren die Forschenden. In den ersten Kriegsmonaten sei der Großteil der Emissionen durch die großflächige Zerstörung der zivilen Infrastruktur verursacht worden, die einen umfangreichen Wiederaufbau nach dem Krieg nötig macht. Nach zwei Jahren Krieg, so das Forschungsteam, stamme der größte Teil der Emissionen aus einer Kombination aus Kriegsgeschehen, Flächenbränden und Schäden an der Energieinfrastruktur. 

Um die Emissionen von Kriegen zu bewerten, muss man also nicht nur die akute Phase betrachten, sondern auch die Nachwehen. Der Untersuchung zufolge werden rund 32 Prozent der kriegsbedingten Emissionen durch den Wiederaufbau verursacht. Um die zerstörten Gebäude, Verkehrswege, Industrieanlagen (bis Februar 2024 gut neun Millionen Einheiten) wieder neu zu bauen oder instandzusetzen, braucht es energieintensive Baumaterialien wie Beton und Stahl, die auch transportiert werden müssen. Auch zerstörte Maschinen und Fahrzeuge, die ersetzt werden müssen, sind in der Bilanz berücksichtigt. Die Kriegshandlungen an sich seien der zweitgrößte Faktor, so die Forschenden. Sie machen demnach 29 Prozent der Emissionen aus, wobei allein für den Treibstoff für Militärfahrzeuge und Flugzeuge insgesamt 44,5 MtCO2e anfallen. Dazu kommen außerdem die Belastungen durch Artillerie, Minen, Bomben, Granaten und Munition – sowohl bei der Herstellung als auch beim Einsatz im Krieg. Außerdem betrachten die Forschenden auch militärische Bauwerke auf beiden Seiten, wie Schutzmauern, Panzersperren und Schützengräben. Insgesamt beziffert das Forschungsteam die Emissionen für den Bereich der Kriegshandlungen auf 51,6 Millionen Tonnen CO2e.

Ähnliche Analysen gibt es auch für den Krieg in Gaza im Nahen Osten. Ein Forschungsteam aus Großbritannien und den USA hat etwa die Emissionen der ersten beiden Monate errechnet. Und allein die seien größer gewesen, als der jährliche CO2-Fußabdruck von mehr als 20 der durch den Klimawandel gefährdetsten Länder der Welt. Insgesamt beziffern die Forschenden den Ausstoß in den ersten 60 Tagen des Kriegs auf 281.000 tCO2e. Der Großteil davon (mehr als 99 Prozent) sei auf die Luftangriffe und die Bodeninvasion Israels zurückzuführen. Die im selben Zeitraum auf Israel abgefeuerten Hamas-Raketen hätten etwa 713 Tonnen CO2 erzeugt. Allerdings sind in der Untersuchung nur die Emissionen von Flugverkehr und Kriegsgerät eingerechnet. Andere Aspekte wie die Waffenproduktion oder ein späterer Wiederaufbau wurden nicht berücksichtigt. 

Dünne Datenlage

Aber wie kommt die Forschungsinitiative zu diesen Zahlen? Denn natürlich ist die Datenlage dünn, Kriegsparteien möchten sich zum einen nicht in die Karten schauen lassen und zum anderen ist die Datenerfassung mitten im Krieg natürlich schwerer möglich. Im Fall von le Klerks Team ist es so, dass sie sich unter anderem auf Daten der ukrainischen Regierung, der Zivilschutzbehörden und von ukrainischen Wissenschaftseinrichtungen stützen. Für die Schätzungen und Hochrechnungen bedienen sie sich zusätzlich der Veröffentlichungen europäischer und US-amerikanischer Militärdaten sowie anderer wissenschaftlicher Quellen. Einen Anspruch auf Vollständigkeit gibt es dabei aber keinesfalls – allein schon, weil es keine konkreten Daten aus Russland gibt und auch die Daten des ukrainischen Militärs unterliegen der Geheimhaltung. Andere Forschungsteams stützen sich aber unter anderem auch auf Satellitendaten und gleichen diese mit der Berichterstattung in den (Sozialen) Medien ab. 

Größere Untersuchungen sind aber vor allem erst nach Kriegsende möglich. Im Fall des Irakkriegs etwa zeigte eine Studie der Organisation "Oil Change International", dass er Emissionen in Höhe von 141 MtCO2e verursacht hat – also etwa so viel wie ein mittleres europäisches Land im Jahr. In Syrien rechnen Fachleute indes damit, dass allein der Wiederaufbau im Land rund 22 Millionen Tonnen CO2 freisetzen wird. Das legt trotz aller Unsicherheit bei den Daten nahe: Die klimatischen Auswirkungen von Kriegen haben ein geradezu katastrophales Ausmaß.

Nato: Steigende Militärausgaben treiben den Klimawandel

Kehren wir aber zum Abschluss noch etwas deutlicher vor der eigenen Haustür: Im Juli haben sich die Mitglieder der Nato zu ihrem 75. Jubiläumsgipfel in Washington D.C. getroffen. Dabei ging es natürlich auch um die militärische Unterstützung der Ukraine. Doch seit Beginn des dortigen Krieges ist im Verteidigungsbündnis auch das Thema Aufrüstung und militärische Abschreckung gegenüber Russland wieder mehr in den Fokus gerückt. Eine Entwicklung, die eben auch Folgen über das Militärische hinaus hat. Das weiß man auch bei der Nato: Generalsekretär Stoltenberg wies selbst bereits auf die "tiefgreifenden Auswirkungen auf die Sicherheit der Bündnispartner" durch die Beschleunigung des Klimawandels hin. Schon 2021 wurde ein Klima-Aktionsplan verabschiedet. Aber geht es wirklich voran?

Ein Zusammenschluss mehrerer NGOs und Forschungsgruppen hat sich der Datenlage zum Trotz mit der Frage beschäftigt, wie hoch die Nato-Emissionen sind – insbesondere vor dem Hintergrund steigender Militärausgaben der Bündnispartner. Und in ihrem Bericht warnen die Forschenden: Die Emissionen sind nicht zu unterschätzen. Demnach haben die Militärausgaben der Nato-Staaten in Höhe von 1,34 Billionen US-Dollar im Jahr 2023 insgesamt rund 233 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente verursacht. Das sei mehr als die jährlichen Treibhausgasemissionen Kolumbiens oder Katars, heißt es in dem Bericht – und es ist etwa ein Drittel der gesamten jährlichen Emissionen Deutschlands. Die Nato habe ihre Ausgaben im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2022 um 126 Billionen US-Dollar erhöht. Dadurch sei der militärische Ausstoß von CO₂-Äquivalenten der Nato-Staaten um 15 Prozent angestiegen. 
Bereits vor dem Einmarsch Russlands in die Ukraine im Jahr 2020 lagen die Emissionen der Nato-Staaten im Ländervergleich auf Platz 40 - Tendenz steigend.
Doch das Problem seien nicht nur die höheren direkten Emissionen der Nato-Streitkräfte, bilanzieren die Forschenden. Denn wenn mehr Geld für das Militär ausgegeben werde, lenke das auch dringend benötigte Finanzmittel von Klimaschutzmaßnahmen ab und konsolidiere einen Waffenhandel, der während eines Klimazusammenbruchs zu mehr Instabilität führe, so der Bericht. Allerdings ist davon auszugehen, dass das Problem eher größer als kleiner wird: Erst 23 von 32 Mitgliedsstaaten sollen 2024 das Nato-Ziel erreichen, mindestens zwei Prozent ihres BIP oder mehr in die Verteidigung zu investieren. Würden dagegen alle Mitgliedsstaaten das Zwei-Prozent-Ziel erfüllen, "würde dies bis 2028 zu einem geschätzten kollektiven CO2-Fußabdruck des Militärs von insgesamt 2 Milliarden Tonnen CO₂-Äquivalenten führen", heißt es in dem Bericht.

Und dann gibt es ja auch noch die Nato-Partner, die ihr Soll übererfüllen – allen voran natürlich die USA. Einer Studie des "Costs of War"-Projekts der Brown University zufolge trägt das US-Verteidigungsministerium allein mehr zur Klimakrise bei als Länder wie Schweden oder Portugal. 

Termine

Samstag, 24. August – Leipzig
Bereits zum fünften Mal lädt die KlimaFAIR auf den Leipziger Marktplatz. Eine Woche vor der Landtagswahl in Sachsen wird hier nicht nur über Klimaschutz aufgeklärt, sondern auch den Kandidatinnen und Kandidaten auf den Zahn gefühlt. Außerdem wird der bekannte Kriminalbiologe Mark Benecke über nachhaltigen Aktivismus und Resilienz sprechen. Das komplette Programm gibt es hier.
Mittwoch, 28. August – Falkenstein / OT Oberlauterbach
Wie steht es um die Klimaentwicklung im sächsischen Vogtland? Dazu wird Johannes Franke vom Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie Zahlen, Daten und Fakten liefern. Auch die künftige Klimaentwicklung und die Auswirkungen auf die Kommunen und Regionen sind Thema. Kostenfrei anmelden für die Veranstaltung können Sie sich hier.
Mittwoch, 28. August – Online
In einem kostenfreien Online-Seminar der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen können Hauseigentümer sich über die Möglichkeiten des Solargründachs informieren. Mit der Verbindung aus Photovoltaik und Dachbegrünung lassen sich Klimaschutz und -anpassung auf dem eigenen Dach verwirklichen. Hier können Sie sich für das Online-Seminar anmelden.
Montag, 2. September – Freitag, 6. September – Erfurt
In Erfurt ist die Klimaschule im Stadtteilzentrum Herrenberg zu Gast und bietet eine Woche lang am Vormittag ein breites Workshop-Angebot zu Klima- und Demokratie-Themen für Schulklassen. Nachmittags und abends öffnet die Klimaschule ihre Türen dann für die breite Öffentlichkeit. Hier können sich Interessierte informieren und miteinander diskutieren. Das Angebot der Klimaschule finden Sie hier.

Klima und Menschheit

Eiszeit: Dramatischer Rückgang von Jägern und Sammlern durch Klimawandel
Klimaveränderungen hatten in der Menschheitsgeschichte immer wieder erhebliche Folgen. Eine groß angelegte Studie unter Leitung des Senckenberg Centre for Human Evolution and Palaeoenvironment an der Universität Tübingen an fossilen Menschenzähnen aus der Eiszeit in Europa zeigt, dass das Klima die Demografie der prähistorischen Menschen deutlich beeinflusste. Demnach zeigte eine neue Methode die Auswirkungen auf die Jäger und Sammler in der Zeit zwischen 47.000 und 7.000 Jahren vor heute. Das Ergebnis: Die Populationsgröße nahm während der kältesten Periode stark ab, im Westen des Kontinents standen die Eiszeit-Europäer sogar vor dem Aussterben. Erst mit steigenden Temperaturen erholten sich den Forschenden zufolge die Populationen wieder und auch die Migration zwischen den Regionen nahm wieder zu.
 
Deutsche Seen haben mit steigender Wassertemperatur und Sauerstoffmangel zu kämpfen
Die Seen in Deutschland haben mit den Folgen der Klimaerwärmung zu kämpfen. Langzeitdaten eines Forschungsteams unter Leitung des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei aus 46 deutschen Seen zeigten, dass die Oberflächentemperatur des Wassers in den vergangenen 30 Jahren stärker gestiegen ist als die Lufttemperatur – im Jahresmittel über alle Seen um 0,5 Grad Celsius pro Dekade. Außerdem habe die Sauerstoffkonzentration im Tiefenwasser  abgenommen. Modellrechnungen weisen darauf hin, so die Forschenden, dass sich dieser Trend fortsetzt. Doch der Sauerstoffmangel im Tiefenwasser könne abgemildert werden, wenn weniger Nährstoffe aus Siedlungen, Industrie und Landwirtschaft in die Gewässer gelangten, bilanziert das Forschungsteam. 

Die komplette Analyse finden Sie hier im Fachmagazin Ambio.
Neuer Planungsansatz soll Städte besser vor Hochwasser schützen
Eine aktuelle Studie aus dem US-Bundesstaat Kalifornien skizziert einen neuen Ansatz in der Stadtplanung, der Städte besser vor Hochwasserereignissen schützen soll. Die Forschenden zeigen, dass die Stadtform die Intensität von Überschwemmungen beeinflusst – insbesondere die Bebauungsdichte eines Viertels und das Straßennetz. Das Team hat deshalb eine Formel entwickelt, die es Stadtplanenden ermöglichen soll, Überschwemmungsrisiken, die aus Veränderungen der Bebauung entstehen, leichter einzuschätzen. So ließen sich die Risiken für jede Stadt individuell berechnen. Ein Fortschritt, denn bisher sei eine detaillierte Modellierung der Hochwassergefährdung in vielen Städten schon aufgrund unzureichender Daten nicht möglich gewesen, so das Forschungsteam.
 

ARD, ZDF und DRADIO

Wetter- und Klimamodelle: Wie zuverlässig sind ihre Vorhersagen?

Wetter- und Klimaprognosen funktionieren zwar unterschiedlich, aber nähern sich immer mehr an. Dank der Forschung werden die Prognosen immer besser. 

Ablehnung von Windkraft in Ostdeutschland am größten

Eine Mehrheit der Deutschen befürwortet laut einer neuen Studie den Ausbau von Wind- und Solarenergie. Im Osten fällt die Zustimmung jedoch geringer aus als im Westen, zeigt die Datenanalyse.

Klimaneutralität in der Industrie: technisch machbar, aber zu teuer

Die deutsche Industrie könnte ihre Produktion bis 2045 auf klimaneutrale Prozesse umstellen. An der Technik scheitert es nicht, zeigt eine aktuelle Studie. Eine Hürde sind jedoch die hohen Strompreise. 

👋 Zum Schluss

In Anbetracht des sinnlosen Leids, der Zerstörung und der katastrophalen Klimafolgen von Kriegen wie in der Ukraine und dem Nahen Osten kann man durchaus wütend werden. Wut ist eine ganz normale, völlig berechtigte Emotion. Mit der Wut und der Frage, woher sie kommt, beschäftigt sich unser MDR WISSEN-Podcast "Große Fragen in 10 Minuten". Hören Sie doch mal rein - oder, wenn Sie das Visuelle bevorzugen, dann schauen Sie auch gern in die neue Doku "Wut. Eine Reise durch den zornigen Osten" in der Mediathek.

Wie wir mit der Wut und auch der Angst in Sachen Klima und wie es sich künftig entwickeln wird, umgehen können, dazu hat mein Kollege Max Fallert hier noch ein paar Tipps in der Audiothek für Sie. Denn ich will Sie ja hier nicht so komplett wütend davonziehen lassen. Vor allem in Sachen Klima ist Zuversicht als Emotion nämlich auch nicht zu vernachlässigen.

Ich wünsche Ihnen jedenfalls noch ein paar möglichst sorgenfreie, ruhige Sommertage.

Mit herzlichen Grüßen,
Kristin Kielon

Noch Fragen? Oder Feedback?


Logo des MDR
Kontakt  Impressum   Datenschutz  Abmelden