Allerdings, merkt Fiedler vom GEOMAR an, sei die Erwärmung der Ozeane keine monokausale Entwicklung sei. "Man muss immer beachten, dass das natürlich eine Mischung ist aus Klimawandel und natürlicher Variabilität", erläutert die Forscherin. Zumal es im vergangenen Jahr auch das Wetterphänomen El Niño gegeben habe, "also Oxidation, die im südlichen Pazifik vonstattengeht, wo relativ viel oberflächennahes warmes Wasser vorhanden ist und das auch dazu beiträgt, dass global Anomalien auftreten." Auch der Hydrologe Fred Hattermann vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung sagt, dass sich die Forschung gar nicht ganz einig ist, warum dieser Temperaturanstieg so hoch ausgefallen sei. "Das ist wahrscheinlich ein Komplex aus verschiedenen Ursachen, aber im Grunde zeigt es, dass uns der Klimawandel im Griff hat, das es sehr stark vorangeht und dass wir ihn wirklich begrenzen müssen."
Der Nordatlantik ist also grundsätzlich die Quelle der Feuchtigkeit für unsere Niederschläge in Mitteleuropa, erklärt Kaspar. Es gebe aber auch Wettersituationen, die feuchte Luftmassen aus der Mittelmeerregion zu uns bringen. Das ist dann etwa eine Vb-Wetterlage: "Wenn dann das Mittelmeer eben zu dem Zeitpunkt ungewöhnlich warm ist, dann bringen auch diese Systeme große Feuchtigkeitsmengen nach Deutschland, die dann gegebenenfalls hier abregnen", erläutert der DWD-Experte. So also, wie es jüngst in Süddeutschland passiert ist und was dort großflächig zu Überschwemmungen geführt hat. |