Eine Möglichkeit, mit Plastikabfall umzugehen, ist ihn schlichtweg zu verbrennen. In vielen Teilen der Welt werden Abfälle offen verbrannt, das bedeutet eine ganze Bandbreite an giftigen Chemikalien gelangt direkt in die Luft. Darunter beispielsweise Ruß, ein schwerwiegender Schadstoff, der ein circa 5.000 Mal größeres Treibhauspotenzial als CO2 hat. Neben dem offenen Verbrennen gibt es aber auch noch eine etwas sicherere Form der Plastik-Verbrennung. Waste-to-Energy-Technologie nennt sich das, die entsprechenden Anlagen können dem Plastikmüll immerhin noch einen Teil der Energie entziehen und diese in Form von Elektrizität zur Verfügung stellen. Auch dabei entstehen allerdings Treibhausgase – und so richtig effizient ist es auch nicht. Die Europäische Kommission stuft Waste-to-Energy deshalb als " nicht nachhaltig" ein. Die Branchenverbände im Verband kommunaler Unternehmen sehen das anders. Global wird der meiste Kunststoff entweder verbrannt (25 Prozent) oder auf Müllhalden deponiert ( 40 Prozent, Stand 2016). Der Rest landet einfach so in der Umwelt oder wird zum Recycling gesammelt (2016 waren das 16 Prozent). Recycling klingt natürlich gut! Ein Beispiel: Diverse Unternehmen bieten mittlerweile Textilien aus "Ocean Plastic" an, der Begriff suggeriert: Plastikabfälle aus den Meeren werden gesammelt und für die Produktion wiederverwertet. Das klingt toll, allerdings gibt es auch Kritik. Der Anteil des wiederverwendeten Plastiks ist möglicherweise nicht immer hoch und es lassen sich auch nur bestimmte Plastikabfälle überhaupt recyceln. Häufig kommt das "Ocean Plastic" auch nicht aus dem Meer, sondern wurde am Strand gesammelt, dieser Müll ist einfacher zu recyceln. Unsere Kolleg*innen von Report Mainz haben das Thema ausführlich recherchiert (das Video dazu gibt es in den Empfehlungen) und kommen zu dem Schluss, Produkte mit "Ocean Plastic" ist oft mehr Schein als Sein, um nicht zu sagen "Greenwashing".
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