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GrĂŒne FlĂ€che mit leichtem Farbverlauf und Text Das MDR Klima-Update
Ausgabe #136
vom Freitag, 12. April 2024

Gesundheit fĂŒr alle: Tier gesund, wir gesund oder wie?

von Katja Evers

Hallo zusammen,

Sie werden sicherlich unglĂ€ubig mit dem Kopf schĂŒtteln, wenn ich Ihnen erzĂ€hle, dass es in Norwegen vor Jahren Hitler als TeddybĂ€r gab. Und noch mehr, wenn ich Ihnen sage, dass der HitlerbĂ€r fĂŒr einen guten Zweck kreiert wurde. Die norwegische Herz- und Lungen-Gesellschaft (LHL) wollte damit nĂ€mlich darauf hinweisen, wie gefĂ€hrlich TeddybĂ€ren sein können beziehungsweise der Staub, der sich auf Ihnen sammelt. 

Die Vorstellung, dass ihr Kind sich an einen Massenmörder schmiegt, war dann wohl aber doch zu viel fĂŒr die Eltern. Die Kampagne wurde von den norwegischen Behörden verboten. Dann doch lieber der gute alte BĂ€r. Unzweifelhaft besser als Hitler. Wenn man an die Krallen und ZĂ€hne der echten Version denkt, aber vielleicht trotzdem nichts, womit Kinder kuscheln sollten. Nur mit Alternativen sieht es eher schlecht aus.

Denn in der RealitĂ€t wĂ€re es eigentlich am besten, sich an viele Tiere ĂŒberhaupt gar nicht zu schmiegen. SpĂ€testens seit Corona wissen wir, dass der enge Kontakt von Mensch und Tier nicht nur heilsam sein kann: Laut Umweltbundesamt stammt die Mehrheit der im letzten Jahrzehnt aufgetretenen Infektionskrankheiten von Wildtieren oder aus der Nutztierhaltung. Tendenz steigend.

Sind wir der nĂ€chsten Pandemie also schutzlos ausgeliefert? Nicht ganz! Wie ein neuer Forschungsansatz das verhindern will und warum der Klimaschutz dabei eine große Rolle dabei spielt, dazu gleich mehr. 

Erst aber wie gewohnt zur ...

#ïžâƒŁ Zahl der Woche

2500


 Frauen, die 64 oder Ă€lter sind gehören dem Verein „Klimaseniorinnen Schweiz“ an. Ein Verein, der vor dem EuropĂ€ischen Gerichtshof fĂŒr Menschenrechte diese Woche ein historisches Urteil erzielt hat. Denn die Schweizer Seniorinnen hatten geklagt, dass ihr Land nicht genug fĂŒr den Klimaschutz getan habe und bekamen recht. Die Richterin sah es als erwiesen an, dass die Schweiz die Menschrechte der KlĂ€gerinnen verletzt habe. Konkret: Weil die Ă€lteren Frauen am meisten von der extremen Hitze betroffen seien, die aufgrund der globalen ErwĂ€rmung auftrete. Bisher seien die Behörden der Richterin zufolge den Klimawandel und seine Folgen nicht angemessen angegangen. Zum Beispiel hĂ€tten sie klare Angaben machen mĂŒssen, welche Menge Co2 ausgestoßen werden darf. Gegen das Urteil ist keine Berufung möglich. Zwar ist es nur bindend fĂŒr die Schweiz, hat aber große Signalwirkung: Es könnte zum PrĂ€zedenzfall fĂŒr Klimaklagen vor dem Gerichtshof, aber auch vor nationalen Gerichten werden. 

Kann Klimaschutz Pandemien verhindern?

Bevor ich ihnen den Forschungsansatz erklĂ€re, lassen Sie mich zunĂ€chst etwas ausholen. Denn was ich hier als neu angepriesen habe, ist ehrlicherweise gar nicht so neu. Bereits 2010 hat die WHO ein erstes Konzept vorgelegt, das uns fĂŒr Pandemien wappnen soll. Bis Corona hat es nur – platt gesagt – kein Schwein so richtig interessiert - beziehungsweise die Schweine schon. Immerhin haben sie mit der Schweinegrippe ihre globale Pandemie schon 2009 durchlebt. FĂŒr uns lag die letzte zu weit zurĂŒck und KĂŒhe und HĂŒhner konnte man ja noch essen (spĂ€ter gemischt mit ein bisschen gammeligem Pferdefleisch), von daher war das – und entschuldigen Sie, wenn ich hier etwas zynisch werde – fĂŒr uns erstmal kein so großes Problem.
 
Tja, und dann kam Corona beziehungsweise, um es hier einmal fachlich richtig zu nennen SARS-CoV-2. Und da war er wieder, der Forschungsansatz, der so banal ist, dass man sich eigentlich wundern sollte, dass wir erst jetzt uns tiefer damit beschĂ€ftigen: „One Health“. Dazu Fabian Leendertz, Direktor des 2021 gegrĂŒndeten Helmholtz-Zentrums fĂŒr genau das, One Health: „Das One Health Konzept besagt, dass wir die Problemfelder dieser Welt nicht separat betrachten können, dass die Gesundheit von uns Menschen mit der von den Tieren, der BiodiversitĂ€t um uns herum und der Umwelt inklusive dem Klima eng miteinander zusammenhĂ€ngt.“

Banal, wie gesagt. Aber eben nur an der OberflĂ€che, denn es gibt eine schier nicht zu bewĂ€ltigende Anzahl an möglichen Wechselwirkungen, verschiedenen Interessen und – je nach Disziplin – wissenschaftlichen Sichtweisen, die die glorreichen Vorstellungen einer Gesundheit fĂŒr alle auch schnell in ein anderes Licht rĂŒcken können. Aber dazu spĂ€ter mehr.
 
Am Helmholtz-Zentrum jedenfalls will man das Konzept auf Infektionskrankheiten anwenden. Insbesondere die, die zwischen Tier und Mensch hin- und hergehen. Denn mehr als zwei Drittel der bekannten Infektionskrankheiten des Menschen stammen laut Umweltbundesamt ursprĂŒnglich von Tieren. Tendenz steigend, auch wenn Sie bei Grafiken wie der folgenden im Hinterkopf behalten sollten, dass auch unsere Überwachung der AusbrĂŒche zunimmt. 

Trotzdem: Dass es in Zukunft immer mehr AusbrĂŒche und Pandemien geben wird, steht außer Frage, glaubt man der WHO, dem Umweltbundesamt, zahlreichen Studien und auch Fabian Leendertz. Mit dem Konzept des Global Health will er an seinem Institut daran arbeiten, prĂ€ventiv gegen Infektionskrankheiten vorzugehen. Und dabei spielt tatsĂ€chlich der Klimaschutz eine extrem wichtige Rolle.

(K)ein Platz fĂŒr alle: Warum wir mit dem Klima auch die Gesundheit schĂŒtzen

Was machen Sie, wenn sie krank sind? (Hoffentlich) Ruhe suchen, sich ins Bett legen, schlafen, auskurieren. Auch kranke Tiere ziehen sich zurĂŒck. Nur können Sie das immer weniger, weil der Mensch sich breitmacht. Wir holzen ab, lĂ€rmen kilometerweit mit Containerschiffen durch das Wasser und bauen Ferienanlagen in die schönsten Naturgebiete. Die Kinder, die frĂŒher mit dem Teddy geknuddelt haben, sind dann Touristen in der Alpenregion, die unbedingt einen BĂ€ren sehen wollen oder Hoteliers, die den BĂ€ren fĂŒr seine GĂ€ste mit Futter anlocken (tatsĂ€chlich so passiert).
 
Nur wenn dann plötzlich mehrere BĂ€ren auf der Matte stehen, wird es dann doch wieder zu viel. In Sloweniens WĂ€ldern beispielsweise leben schon wieder – nach unseren MaßstĂ€ben – zu viele BĂ€ren. Was macht der Mensch also? Abschießen oder euphemistisch ausgedrĂŒckt: Regulieren! Etwas, was ironischerweise in funktionierenden Ökosystemen eigentlich die Krankheitserreger tun.
 
Je mehr der Mensch die natĂŒrliche Artenvielfalt stört, desto mehr gerĂ€t auch diese natĂŒrliche Kontrollinstanz aus dem Gleichgewicht. Wir schippern Krankheitserreger durch die Welt, widersetzen uns mit Antibiotika und dringen in die LebensrĂ€ume von Tieren ein, um fĂŒr uns selbst LebensrĂ€ume zu schaffen. Was ĂŒbrig bleibt, sind dominante Arten, sagt Fabian Leendertz. “Und wenn die dann ein gefĂ€hrliches Virus tragen, wird der wahrscheinlicher auf den Menschen ĂŒberspringen können.“
 
Sie zu domestizieren und zu zĂŒchten hilft da nur wenig. Im Gegenteil: FĂŒr Fabian Leendertz ist die massenhafte Haltung von Tieren eine "brandheiße Mixtur“: "Wir sperren wilde Tiere auf engen Raum oder zĂŒchten sie. Sie sind aber nicht abgeschirmt vor den Wildtieren, die wirklich noch drumherum sind - FledermĂ€use oder Nagetiere, die sehr von solchen Tierhaltungen angezogen werden, weil dort Insekten in Populationen entstehen.“
 
Die Lösung fĂŒr all das? Na, Abstand halten und lassen. Kennen Sie doch sicher noch. Konkrete Maßnahmen dazu nennt das Umweltbundesamt in einer Publikation ĂŒber den One Health-Ansatz: Neben der finanziellen Förderung von Naturschutzgebieten mĂŒsste die Abholzung eingeschrĂ€nkt und das Fleisch von speziell Wildtieren besser reguliert werden. Nur fangen die Probleme da schon an.  

Gesundheit ja, aber mit allen die gleiche?

Denn spĂ€testens im Detail ist der universale Ansatz nicht mehr ganz so universal anwendbar. Die illegale Abholzung etwa ist oft die Lebensgrundlage Ă€rmerer Menschen. WĂ€hrend wir ĂŒber Nachwuchsmangel klagen, wĂ€chst in vielen LĂ€ndern die Bevölkerung und damit der Platzbedarf. Und auch der fĂŒr Nahrung. Und wenn die Alternative Hunger ist, werden auch mal sichtbar kranke Tiere gegessen.
 
Überhaupt geht die Zerstörung von BiodiversitĂ€t oft mit der Sicherung von ErnĂ€hrung einher. Auch wenn die Meinungen, was als Grundsicherung zu verstehen ist, hier sicher weit auseinandergehen. Speziell beim Fleisch sollten die Deutschen jedenfalls nicht unbedingt auf die chinesischen WildtiermĂ€rkte zeigen, sondern eher auf sich selbst. Denn der Pro-Kopf-Verbrauch in Deutschland ist tatsĂ€chlich ĂŒber dem weltweiten Durchschnitt und auch höher als in China. Und das, obwohl unsere Massentierhaltung auch nicht gerade appetitlich ist. Und auch ein Paradies fĂŒr Erreger.
 
Nur stehen eben ökonomische Interessen auch oft ĂŒber der Gesundheit einzelner. Weltweit. In den USA zum Beispiel gibt es das sogenannte „Cancer Valley“ – eine Region am Flussdelta des Mississippi in Louisiana - und ja, der Name ist Programm. Denn dort, wo massenhaft Chemiefabriken fĂŒr ArbeitsplĂ€tze und Steuereinnahmen sorgen, ist die Luft besonders schlecht und die Krebsrate besonders hoch.  Weder Mensch, Tier, noch Umwelt sind hier gesund. 

Auch hier haben Ă€rmere LĂ€nder oft das Nachsehen. Und zwar im doppelten Sinne. Denn die Menschen sind dadurch nicht nur eher den Krankheitserregern ausgesetzt, sondern haben meist auch eine schlechtere Gesundheitsinfrastruktur. Ist One Health also ĂŒberhaupt möglich?

One Health: Qual ja, Wahl nein!

FĂŒr Fabian Leendertz ist die Antwort klar: „Dem Erreger sind die Grenzen, die die Menschen gemacht haben, herzlich egal.“ Soll heißen: Wir mĂŒssen an einem Strang ziehen – ob wir wollen oder nicht.

Einfach wird das nicht. Das weiß er auch. In der Wissenschaft, weil viele Disziplinen zusammenarbeiten mĂŒssen und es fĂŒr Mittelgeber schwer zu belegen ist, dass man etwas verhindert hat, wenn es gar nicht passiert ist.

Und politisch, weil oft gegensĂ€tzliche (ökonomische) Interessen und teilweise auch Skepsis gegenĂŒber anderen LĂ€ndern dem entgegenstehen. Oder um es in den Worten von Trump zu sagen: "Die Globale ErwĂ€rmung wurde von und fĂŒr die Chinesen erfunden, um die US-Produktion wettbewerbsunfĂ€hig zu machen.“ Wer so gekonnt Klimaleugnung, Verschörungstheorie, Gruppennarzissmus und Diffamierung in einen Satz packen kann, ist selten auf globale Zusammenarbeit aus. 
 
FĂŒr Fabian Leendertz wĂŒrde es aber fĂŒrs erste auch schon helfen zu sensibilisieren. „Schon in den SchulbĂŒchern sollte vielleicht der Gedanke mit vermittelt werden, dass man eben sagt: Ja, wenn ich so und so mit meiner Umwelt umgehe, ist das nicht nur schlecht fĂŒr die Umwelt und vielleicht auch das Klima, sondern kann auch was mit meiner Gesundheit zu tun haben.“

UmweltsĂŒnden von Unternehmen mĂŒssten stĂ€rker reguliert werden und im Zweifel die WĂŒnsche und Interessen Einzelner hintenanstehen. Ein schwieriges Thema, ohne Frage. Und ein Thema, dass auch der Ethikrat als Problem identifiziert. Denn eine entscheidende Bedingung dafĂŒr, dass die Umweltbeziehungen von Menschen reguliert werden könne, sei „ein funktionierender Staat und ein Vertrauen der BĂŒrger und BĂŒrgerinnen in den Staat und in die Art und Weise, wie die Staatsgewalt agiert.“ Dass das selbst in funktionierenden Demokratien ins Wanken geraten kann, haben wir durch Corona gesehen.
 
Wo wir wieder bei den Ă€rmeren LĂ€ndern wĂ€ren. Die Menschen dort haben oft mit einer instabilen politischen Lage zu kĂ€mpfen und eben sehr viel essentielleren Dingen als die Frage, warum sie denn nun nicht mehr ins Schwimmbad dĂŒrfen, ob das Biorind denn nun auch wirklich Bio ist und ob die Globuli-KĂŒgelchen denn jetzt wirklich nicht mehr bezahlt werden.  Auch hier mĂŒsse man global agieren und sich gegenseitig unterstĂŒtzen, so Fabian Leendertz. Europa sei da auch in einer besonderen Verantwortung, denn dass manche Gegenden in Sachen Gesundheitsstruktur und Umweltschutz abgeschlagen sind, sei auch nicht zuletzt oft ein Resultat unserer Geschichte.

Von Risikogebieten möchte Fabian Leendertz nicht sprechen. „Das klingt rein negativ.“ Vielmehr seien solche Gebiete mit eventuell erhöhtem Risiko eben oft auch Gegenden mit einer interessanten und wichtigen BiodiversitĂ€t, die es fĂŒr unseren Planeten und uns alle braucht. Die Verantwortung, wie in dieser Gegend mit Mensch, Tier und Umwelt umgegangen und zusammengearbeitet werde, liege bei uns allen. 

🗓 Klimatermine

MITTWOCH, 17. APRIL – BORNA

In Borna lĂ€dt der NABU dazu ein, Naturkosmetik selbst zu machen - zum Beispiel Deos, Hautcremes und Haarpflegeprodukte. Und so MĂŒll und Geld zu sparen. Infos hier

DONNERSTAG, 18. APRIL – BERLIN/ ONLINE

31 Marathons in 31 Tagen. Mit der sportlichen Leistung wollte Simon Fischer darauf aufmerksam machen, dass extreme Trockenheit und sintflutartige RegenfĂ€lle unsere Wasserversorgung bedrohen. In einer Veranstaltung erzĂ€hlt er ĂŒber seinen Weg dorthin und ĂŒber seine Arbeit in Kenia. Mehr dazu hier

SAMSTAG, 20. APRIL – LEIPZIG

Der BUND lÀdt Kinder im Alter von 5 bis 10 Jahren zu einer spannenden Entdeckungsreise durch den Stadtwald. Die Anmeldung ist bis zum 19. April möglich. Infos und Anmeldung hier

📰 Klimaforschung und Menschheit

WEGEN CORONAVIREN: ARTENVIELFALT BEI FLEDERMÄUSEN IST AUCH FÜR MENSCHEN WICHTIG

Das hat ein internationales Forschungsteam unter Leitung der UniversitĂ€t Ulm passend zum Thema dieses Klima Updates nachgewiesen. Demnach könne eine sinkende Artenvielfalt bei FledermĂ€usen die Wahrscheinlichkeit fĂŒr die Ausbreitung bestimmter Coronaviren erhöhen. Die Forschungsgruppe aus Deutschland, Tschechien, Australien und Ghana untersuchte mehr als 2.300 FledermĂ€use ĂŒber einen Zeitraum von zwei Jahren in fĂŒnf Höhlen im westafrikanischen Ghana. Mit DNA-Proben bestimmten die Forscher, welche Arten in den untersuchten Populationen hĂ€ufiger vorkamen und welche besonders oft mit Coronaviren infiziert waren. Das Team fand heraus, dass in weniger vielfĂ€ltigen Fledermausgemeinschaften nur noch die besonders störungstoleranten Arten hĂ€ufig anzutreffen waren. Ausgerechnet diese gehörten demnach zu den Arten, die anfĂ€lliger fĂŒr bestimmte Coronaviren sind und diese auch besser ĂŒbertragen. Als Folge davon war das Infektionsrisiko innerhalb der gesamten Fledermauskolonie erhöht.

MAORI ERKLÄREN WALE ZUR JURISTISCHEN PERSON

Was zunĂ€chst seltsam klingt, ist durchaus sinnvoll. Denn die Deklaration, die die AnfĂŒhrer der Maori Neuseelands und anderer polynesischer Völker im SĂŒdpazifik unterzeichnet haben, soll dem Schutz der MeeressĂ€uger dienen. Wie die Maori-UmweltschĂŒtzerin Mere Takoko im Umwelt-Magazin Atmos erklĂ€rt, wĂŒrde der Status von Walen als Juristische Person deren inhĂ€rente Rechte auf Bewegungsfreiheit, gesunde Umwelt und ihr Gedeihen anerkennen. So könnten etwa hohe Geldstrafen fĂ€llig werden, wenn ein Schiff einen Wal verletze oder töte. Auch könnten Versicherungen die Installation spezieller Überwachungs- oder AntikollisionsgerĂ€te verlangen. Zwar sei die jetzige ErklĂ€rung noch kein verbindlicher internationaler Vertrag, habe aber dennoch erhebliches Gewicht. Das Konzept sei zudem nicht neu. Es sei inspiriert vom "Te Urewera Act" von 2014, als Neuseeland das Waldgebiet Te Urewera auf der Nordinsel zur juristischen Person erklĂ€rt hatte.

VERKEHRSVERBÄNDE FORDERN EINE MILLIARDE PRO JAHR FÜR RADINFRASTRUKTUR

Das geht aus einem gemeinsamen Schreiben an die Bundesregierung hervor. Darin heißt es, alle Verkehrsmittel benötigten auf den Straßen in Deutschland gleichwertige Voraussetzungen. Allein um die Infrastruktur fĂŒr den Radverkehr sicher zu gestalten, brĂ€uchte es demnach pro Jahr eine Milliarde Euro. Außerdem mĂŒssten die sogenannten Regionalisierungsmittel erhöht werden, mit denen der Bund den öffentlichen Personennahverkehr in den LĂ€ndern mitfinanziert. Unterzeichnet hatten das Forderungspapier unter anderem die VerbĂ€nde Allianz pro Schiene, Zukunft Fahrrad, Carsharing sowie der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen.

đŸ“» Klima in MDR und ARD

Krankhaftes Kuscheltierdrama

Ein Tierpathologe erklÀrt im Interview, wie wir unsere Haustiere durch Vermenschlichung oft zu Tode lieben.

Die nÀchste Pandemie

Die Doku begleitet Forschende auf der Suche nach den Erregern, die die nĂ€chste Pandemie auslösen könnten. 

Medizin von morgen

Ein unterhaltsamer Podcast ĂŒber das, was vielleicht in Zukunft alles möglich sein wird. 

👋 Zum Schluss

NatĂŒrlich ist das, was ich beschrieben habe, nur die Spitze des schmelzenden Eisbergs. Selbst in Sachen Klima ließe sich noch so viel mehr erzĂ€hlen. Etwa, dass mit der ErwĂ€rmung auch neue MĂŒcken- und Zeckenarten bei uns heimisch werden und neue Erreger mitbringen (die StechmĂŒckensaison beginnt in diesem Jahr ĂŒbrigens besonders frĂŒh).

Oder, dass Lebensraum weiter verdrÀngt und verschoben wird. Durch das Klima, aber auch durch uns Menschen, was wiederum das Klima beeinflusst und dann eben auch einen Einfluss auf die Tiere hat. Fabian Leendertz nennt hier explizit KleinsÀuger wie FledermÀuse oder MÀuse. Und so könnte die Verkettung weitergehen. Wie gesagt, die Anzahl von Wechselwirkungen sind enorm.

Vieles davon lĂ€sst sich nicht mehr Ă€ndern. Was wir aber Ă€ndern können, ist die Art und Weise, wie wir auf diese VerĂ€nderungen reagieren und wie wir in Zukunft mit unserer Umwelt und den Ökosystemen interagieren. Ohne mit dem Finger auf vermeintlich Schuldige zu zeigen.

In einem lesenswerten Interview mit dem Deutschlandfunk stellt der BiodiversitĂ€tsexperte Florian Schneider in Frage, ob ein Eingriff in beispielsweise WildtiermĂ€rkte wirklich einen Beitrag zur PandemiebekĂ€mpfung stellt. FĂŒr ihn sind diese MĂ€rkte nur ein Symptom dafĂŒr, wie wir als Gesellschaften mit der Natur interagieren. „Wenn man an die Ursache will, dann muss man sich eher die Frage stellen, wie können wir die Art und Weise Ă€ndern, wie Mensch und Natur zusammenleben?“ Also los! Anfangen kann jeder von uns schon einmal vor der eigenen HaustĂŒr.

Liebe GrĂŒĂŸe
Katja Evers