
Hitzebelastung und Schwangerschaft Mehr Risiken für Schwangere durch Klimakrise
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15. Mai 2025, 11:59 Uhr
Der menschengemachte Klimawandel geht für alle Menschen mit erheblichen Risiken einher. Stark betroffen sind vulnerable – also besonders verwundbare – Gruppen, zu denen ältere Menschen, aber auch Schwangere gehören, wie eine aktuelle Untersuchung zeigt.
Schwangere sind von einer Zunahme der klimawandelbedingten Hitzetage besonders betroffen. Das geht aus einer Untersuchung der US-Organisation Climate Central hervor. So sei die Zahl der für schwangere Menschen gefährlichen Hitzetage an den meisten Orten weltweit doppelt so hoch wie sie es ohne den menschengemachten Klimawandel gewesen wäre. Gefährliche Hitzetage gingen unter anderem mit einem höheren Risiko für Frühgeburten einher, heißt es.
Dabei seien oft Schwangere in Ländern betroffen, in denen es auch an einer ausreichenden Gesundheitsversorgung mangele, teilt Climate Central mit. Dazu zählen Länder der Karibik, in Zentral- und Südamerika, in Südostasien und afrikanische Staaten im südlich der Sahara gelegenen Teil des Kontinents. Aber auch in Deutschland gab es seit 2020 im Schnitt 22 solcher Hitzetage, ursprünglich waren es zehn.
Insgesamt war die Zahl solcher Tage in neunzig Prozent der untersuchten Länder und Regionen zwischen 2020 und 2024 doppelt so hoch oder höher. In fast einem Drittel der Gebiete entspräche die Zunahme gefährlicher Hitzetage des Umfangs eines ganzen Monats.
Deutschland: 22 gefährliche Hitzetage statt zehn
Die Organisation definiert "gefährliche Hitzetage" als solche, an denen die Höchsttemperatur 95 Prozent der historisch lokal gemessenen Temperaturen überstieg. Das Zutun des menschengemachten Klimawandels berechnete das Team durch ein theoretisches Szenario ohne Erderwärmung und verglich anschließend die tatsächlich beobachtete Zahl der Hitzetage damit.
Neben Hitzebelastung als akute Auswirkung der Klimakrise seien auch Klimafolgen für Schwangere mit einem besonders hohen Risiko verbunden. So können Extremwettersituationen wie Überflutungen zu einer schlechteren oder zeitweise eingeschränkten Gesundheitsversorgung führen. Indes ist in nördlichen Breiten von einer geringeren Toleranz gegenüber Hitzetagen auszugehen. Auf diesen Umstand macht eine Studie des Uniklinikums Hamburg aufmerksam, die 2023 zeigte, dass sich das Frühgeburtenrisiko in Deutschland durch Hitzestress erheblich erhöhen könnte.
flo, mit dpa
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | 14. Mai 2025 | 10:08 Uhr
MDR-Team vor 6 Wochen
@DanielSBK
Im Artikel wird keine Panik verbreitet, sondern lediglich auf den Umstand hingewiesen, dass Schwangere besonders durch den Klimawandel gefährdet sind. Dies sollte bei künftigen Planungen etwa von Krankenhäusern mitbedacht werden.
LG, das MDR-WISSEN-Team
DanielSBK vor 7 Wochen
Panik verbreiten macht Spaß. 😱😱😱